Zeitzeugenbefragung im St. Ulrichheim

Zeitzeugenbefragung-Projekt: Zeitung in der Schule

Zeitzeugenbefragung im St. Ulrichheim

Projekt „Zeitung in der Schule“ – es berichten die Schüler der Klasse 8bR

Am Donnerstag, dem 16.11.2017, besuchten wir die Senioren im Mediana St. Ulrichheim in Hünfeld. Als wir um 8:30 Uhr ankamen, wurden wir von dem Heimleiter Chris Heumüller und von der stv. Heimleiterin Katrin Möllter empfangen und in die Kapelle bzw. in den Mehrzweckraum gebracht, wo wir unsere Aufgaben besprachen. Gegen 9 Uhr wurden wir dann von der zuständigen Betreuerin Frau Julia Czepa in die Wohngemeinschaft „Rückersberg“ gebracht. Dort interviewten wir Frau Erika Banz, Frau Margit Neisner und Frau Anna Glübert zum Thema: “Landwirtschaft in den 40er und 50er Jahren“. Von anfangs zwölf Fragen haben wir fünf Fragen besonders herausgearbeitet, die wir auch auf eine Leinwand geschrieben haben:

  1. Hat sich die Landwirtschaft nach dem Krieg verändert?

A: In Ostdeutschland wurde das Land der Großgrundbesitzer im Rahmen der Bodenreform unter den Bauern, Knechten und Leuten verkauft, die sich auf das Land beworben hatten. Im Westen Deutschlands war die Landwirtschaft wie zuvor unabhängig von Staat und LPGs.

  1. Wie haben sie den Krieg erlebt?

A: Manche Familien bekamen einen Kriegsgefangenen zugeteilt, wieder andere waren auf sich allein gestellt.

Von einer Dame, die wir interviewten, erfuhren wir, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben wurden und von dem Sudetenland aus in ehemalige Kriegsgefangenlager nordöstlich von Prag gebracht worden sind. „Dort schliefen wir in den Holzbaracken und bekamen nur alte und verdreckte Decken der Wehrmacht und Stroh, um darauf zu schlafen.“

  1. Wann hatten Sie ihren ersten Landmaschinenschlepper?

Im Heimatdorf von Frau Erika Banz (Schlodheim bei Erfurt) wurde um 1950 der erste Bulldog angeschafft, dieser wurde vom ganzen Dorf benutzt, denn einen eigenen konnten sich die meisten nicht leisten.

  1. Was für Tiere und wie viele Tiere hatten Sie?

A: Die meisten Höfe hatten Zugochsen oder ein Zugpferd sowie fünf bis zehn Kühe und Hühner.

  1. Was haben Sie früher angebaut?

A: Die meisten bauten Kartoffeln, Getreide, Gemüse und Salat an.

Nach unserem Interview erstellten wir noch eine Kreativaufgabe in Form einer Leinwand. Um 12 Uhr gab es dann in der Wohngemeinschaft Mittagessen, danach trafen wir uns wieder in der Kapelle, wo wir verabschiedet wurden. So ging für uns ein interessanter Tag im St. Ulrichheim zu Ende.

(Redakteure: Patrick Hahner, Christoph Ziegler, Roman Lohfink, Maurice Herr)