Stadt Proskau
Polen
Die Schulpartnerschaft mit Zimnice Wielkie (Großschimmnitz),
Stadt Proskau, Polen
In 2011 wurden die partnerschaftlichen Beziehungen der Jahnschule durch eine neue Verbindung zu einer Schule in Polen/Oberschlesien in Richtung Osten erweitert. Nachdem bereits ein Jahr zuvor eine Schülergruppe des Schulkomplexes aus Zimnice Wielkie (Ortsteil der Stadt Proskau) die Jahnschule besucht hatte, erwiderten die entsprechenden Schüler unserer Schule diesen Besuch in der Zeit vom 22. bis 28. Mai 2011. Begleitet wurden die 21 Schüler von den Lehrkräften Sabine Gerold, Dr. Regina Urbaniak und Schulleiter Berthold Quell. Im Verlaufe der Woche konnten die Schüler durch ein abwechslungsreiches Besichtigungsprogramm viele Eindrücke aus der Region sammeln. Besucht wurden u.a. die Städte Breslau und Oppeln, der Zoo von Oppeln, der erst neu eröffnete „Jura-Park Krasniejów“ (Dinosaurierpark) sowie die Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau. Höhepunkt des Aufenthalts war am 26. Mai 2011 die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die beiden Schulleiter Krzysztof Cebula und Berthold Quell. In der Urkunde heißt es unter anderem:
„Die Partnerschaft unserer Schulen verstehen wir als gemeinsamen Beitrag zum Prozess der europäischen Integration. Gegenseitige Besuche und Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen des Schullebens sollen dem besseren Kennenlernen dienen und zu gegenseitigem Verständnis führen.“
Mittlerweile ist die Schulpartnerschaft mit der Schule in Zimnice Wielkie zu einem festen Bestandteil des Schüleraustauschs der Jahnschule geworden. Nachhaltig beeindruckt sind immer wieder die Schüler und Lehrkräfte aus Hünfeld von der großen Gastfreundschaft, die ihnen in den polnischen Gastfamilien zuteil werden. Bei den Verabschiedungsszenen innerhalb dieser Schüleraustauschfahrten ist es wiederholt zu Tränen auf beiden Seiten gekommen.
In 2018 begegnen sich erneut Schülerinnen und Schüler beider Schulen in der Zeit vom 13.05.-19.05.2018 in Hünfeld. Begleitet werden sie voraussichtlich von drei Lehrkräften, darunter Schulleiter Krzysztof Cebula und Lehrerin Ewa Wisniewska.
Gefördert durch Deutsch-Polnisches Jugendwerk
Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) ist eine Organisation, die jungen Menschen aus Deutschland und Polen Begegnungen und Zusammenarbeit ermöglicht. Es finanziert deutsch-polnische und trilaterale Austauschprojekte und unterstützt sie inhaltlich.
Für Organisator/-innen von Begegnungen bietet das Jugendwerk Fortbildungen, Konferenzen und Seminare und gibt Publikationen heraus. Das DPJW wurde 1991 als internationale Organisation von den Regierungen Polens und Deutschlands gegründet, zeitgleich mit der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft. Seither hat das DPJW mehr als 80.000 Austauschprojekte finanziert, an denen mehr als 3 Millionen junge Menschen teilnahmen.
Stadt Landerneau
Frankreich
Schüleraustausch zwischen dem College Mescoat in Landerneau und der Jahnschule Hünfeld
Zwischen der Stadt Landerneau (Departement Nord Finistere/Bretagne) und Hünfeld besteht seit 1968 eine Städtepartnerschaft. Diese Partnerschaft ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen sehr lebendig, sodass beide Partnerstädte im Jahre 2011 mit dem Europapreis ausgezeichnet wurden.
Die Erfahrungen zeigen, dass die Austauschfahrt neben der Erhöhung der Motivation insbesondere zum Aufbau einer interkulturellen Kompetenz und zum Abbau von Vorurteilen und Unsicherheiten beiträgt. Häufig bleiben Kontakte mit den Austauschpartnerinnen und -partnern über Jahre hinweg bestehen. Zudem kann die „Bewährungssituation“ in den Gastfamilien die persönliche Entwicklung der Schüler fördern und sie für zukünftige internationale Begegnungen sensibilisieren.
Die eigentliche Schulpartnerschaft zwischen der Jahnschule und dem Collège d’Etat (heute Collège Mescoat) wurde im Mai 1983 offiziell in Landerneau begründet. Seit dieser Zeit finden regelmäßig Austauschfahrten zwischen den beiden Schulen statt. Der Austausch wirkt stark motivationsfördernd und hat sich zu einem festen Bestandteil des Französischunterrichts entwickelt. An der Jahnschule wird Französisch als 2. Fremdsprache ab der 7. Klasse Realschule im Wahlpflichtunterricht angeboten.
Die Fahrt findet alle 2 Jahre mit ca. 30 Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Realschulklassen statt. Aufgrund der Entfernung (1.200km) wird sowohl für die Hin- als auch die Rückfahrt eine Zwischenübernachtung in Paris eingeplant.
In Landerneau sind die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien untergebracht, mit denen sie gemeinsam den Alltag erleben können. Neben der Erweiterung der Sprachkenntnisse beinhaltet der Aufenthalt das Kennenlernen der Partnerstadt, der Lebensgewohnheiten, der schulischen Gegebenheiten im Gastland und die Begegnung mit gleichaltrigen Jugendlichen des Gastlandes.
Die Schülerinnen und Schüler werden intensiv auf die Begegnung vorbereitet. Informationen durch die Französischlehrkräfte werden mithilfe von authentischen Unterlagen aus Landerneau wie z.B. Landkarten und Broschüren vermittelt und um Internet-Recherchen ergänzt. Im Vorfeld der Reise werden sprachliche Hilfen in Form von typischen Redewendungen zur Verfügung gestellt und in Rollenspielen eingeübt. Die Korrespondenz mit den Austauschpartnern per E-Mail oder Brief im Vorfeld des Besuchs stärkt zugleich den persönlichen Bezug.
Das Besuchsprogramm wird von der jeweiligen Partnerschule zusammengestellt. Es umfasst in Landerneau u.a. Schulbesuche mit Teilnahme am Unterricht, Mittagessen in der Schulmensa, eine Stadtführung, das Kennenlernen des Bezirks Finistère in der Bretagne, die Besichtigung Brests und einen Empfang beim Bürgermeister. Ähnlich gestaltet sich das Besuchsprogramm in Hünfeld.
Schülerinnen und Schüler, die die Fahrt einmal mitgemacht haben, wissen über viele Höhepunkte zu berichten:
- die erste Pause auf einem französischen Rastplatz: man spricht tatsächlich französisch.
- zum ersten Mal in einer französischen Autobahnraststätte: Was ist da überhaupt genießbar?
- die Zwischenstation mit Übernachtung in Paris: schon vor der Zuteilung der Hotelzimmer steht die wichtigste Frage im Raum: Où est McDonald? wo ist McDonald? Dafür gehen die Schülerinnen und Schüler dann kilometerweit durch Paris – auch eine Art der Stadterkundung – und bei McD vor Ort ist alles ist wie immer – die Menüs, man bezahlt mit Euro, … und schmecken tut das? Na, wie immer.
- die Stadtbesichtigung in Paris am frühen Vormittag: eine Rundfahrt im Bus zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten einschließlich Fototermin am Eiffelturm.
- die Minuten bis Sekunden vor der Ankunft am Collège Mescoat in Landerneau am frühen Abend des zweiten Reisetages: Im Bus herrscht ein hoher Geräuschpegel – die meisten Schülerinnen und Schüler wünschen sich lautstark die sofortige Rückfahrt nach Hause – ein einfaches Zuwinken aus dem Bus würde reichen.
- die erste Begegnung mit der Austauschpartnerin / dem Austauschpartner und den Gasteltern: oje, was sage ich jetzt nur und soll ich jetzt gleich mein Gastgeschenk auspacken?
- die erste Trennung von den Gefährtinnen und Gefährten der großen Reise: Jetzt geht es auf die Fahrt mit den Gastgeberinnen und Gastgebern zu deren Zuhause – im französischen Auto mit französischsprechenden Personen – und die (aller-)meisten sprechen wirklich nur französisch.
- das erste französische Abendbrot – esse ich das auch?
- die erste Nacht mutterseelenallein in einer französischen Familie: ein fremdes Bett und oh ja, doch noch Glück gehabt: das Handy ist geladen und die deutschen Kontakte sind alle noch da.
- …
Geschrieben von Andreas Waibel / Elena Heimrich