Impressionen 2022

Schulpartnerschaft Jahnschule Hünfeld-Proskau

Neue Landschaft, neue Städte, neue Sprache, neue Leute, neue Familie – all das durften die Austauschschülerinnen und Austauschschüler erleben.

15 Schülerinnen und Schüler begaben sich mit ihren drei Lehrerinnen auf einen einwöchigen Austausch zu ihrer Partnerschule nach Hünfeld.

Nach einer langen Busfahrt wurden die Gastschülerinnen und Gastschüler durch ihre Gastfamilien, die betreuenden Lehrkräfte und dem Schulleiter der Jahnschule freudig begrüßt. Jetzt hieß es: auf zu einer fremden Familie, bei der man eine Woche lang lebt und alles mit ihnen teilt.

Erste zweifelnde Gedanken wie „Wie ist mein Gastkind?“, „Wie verstehen wir uns?“ und „Was werden wir alles gemeinsam erleben?“ wurden bereits zu diesem Zeitpunkt über Bord geworfen und die Freude auf die gemeinsame Zeit überwog.

Der erste Tag begann mit einem Schulbesuch der Jahnschule, damit die Austauschschülerinnen und Schüler ihre Gastschule kennenlernen. Im Anschluss folgte die offizielle Begrüßung im Rathaus Hünfeld durch den Bürgermeister und den jeweiligen Schulleitern. Danach lernten die Schülerinnen und Schüler aus Polen bei einem Stadtrundgang Hünfeld näher kennen und konnten sich über ein Mittagessen bei Bella Vita freuen.

Die Tage nach dem Schulbesuch galten gemeinsamen Erlebnissen, um Erinnerungen zu schaffen und Freundschaften aufzubauen.
Hierzu ging es bis zu 800 Meter in die Tiefe – in das Erlebnisbergwerk Merkers. Die Bergleute nahmen uns mit auf eine spannende Reise mit faszinierenden und einzigartigen Einblicken in das einst größte Kalibergwerk der Welt. Die Atmosphäre unter Tage mit riesigen Kristallen, atemberaubenden Hallen und der geheimnisvollen Geschichte um den legendären Goldschatz der Reichsbank ließ uns alle staunen. Wir durften die Bergbautechnik zum Anfassen erleben.

Nach den Tiefen der Erde ging es am nächsten Tag für und hoch hinaus … 950 Meter über Meeresspiegel.
Ein Besuch des höchsten Bergs der Rhön und zugleich der höchsten Erhebung Hessens durfte in unserem Programm nicht fehlen. Auf diesem Berg, der überregional als „Wiege des Segelflugs“ bekannt ist, entspringt ebenfalls die Fulda. Auf der Wasserkuppe angekommen, führte uns der erste Weg direkt zum Radom. Es verbindet Landmarke, Wahrzeichen und Kulturdenkmal in einem. Die Radarkuppel dient schon lange mehr zur Luftraumüberwachung, vielmehr ist das Radom heute ein Kulturdenkmal und erinnert an den Kalten Krieg und die damit verbundene Geschichte. Von dort aus ging unsere „Wanderung“ weiter zum Fliegerdenkmal. Seit 1923 steht am Westhang der Wasserkuppe dieses berühmte Fliegerdenkmal, ein Bronzeadler auf einem vulkanischen Basaltschlot. Es erinnert an die gefallenen Flieger des Ersten Weltkrieges.

Nach dieser Flut von geschichtlichen Informationen und Denkmälern sollte das gemeinsame Erlebnis wieder im Vordergrund stehen. Alle Kinder konnten sich an den Attraktionen der Wasserkuppe (rutschen, Rodelbahn, Hexenbesen etc.) austoben und einen typischen Tag auf der Wasserkuppe erleben.

Nachdem Hünfeld und „die Rhön“ erkundet wurde, besuchten wir am darauffolgenden Tag die Stadt Fulda. Auch hier zeigten wir den Austauschschülerinnen und Schülern die berühmten Bauten der Stadt. Ein Besuch des Fuldaer Doms, der Michaelskirche, des Stadtschlosses und der Stadtpfarrkirche durfte nicht fehlen und zählt bei einem Besuch der Stadt Fulda zu dem „Pflichtprogramm“.

Im Anschluss besuchten wir das Planetarium. Hier wurden Kinderaugen zum Leuchten gebracht. Die Darstellung und Aufbereitung unseres Weltalls war sogar für uns Erwachsene ein absolutes Highlight.
Als Nächstes, wie sollte es auch in einer anderen Stadt sein, durften die Kinder in Kleingruppen Fulda auf eigene Faust erkunden, bevor es dann für alle gemeinsam in die Boulderhalle ging.

In der Boulderhalle angekommen, bekamen wir eine Einweisung und dann hieß es: Ran an die Muskeln! Auch hier wurde das Band zwischen allen Austauschschülern enger und man konnte die bereits entstandenen Freundschaften nochmals richtig spüren.

An dem letzten Tag merkte man, wie schnell eine ganze Woche vergehen kann. Es hieß am Sonntagabend bei einem gemeinsamen Grillen mit allen Gastfamilien und Kindern im offiziellen Rahmen „Abschied nehmen“. Hier sah man, dass nicht nur die Kinder Freundschaften entwickelten, sondern auch die Gastfamilien. An diesem Abend wurde die gesamte Woche Revue passiert und man kam zu dem Entschluss, dass diese Woche wirklich gelungen war. Viele Kinder wuchsen über sich hinaus und hatten keine Scheu mehr auf Fremde zuzugehen. Ein letzter gemeinsamer Abend war uns als Gemeinschaft sehr wichtig, bevor es am nächsten Morgen zurück in den Bus und somit zurück in die Heimat ging.

Der Abschied fiel den Kindern schwer. Mit Tränen in den Augen verabschiedeten sie ihre neu gewonnenen Freunde, bevor diese in den Bus nach Hause einstiegen. Die anfänglichen Distanzen und Ängste konnten am Ende der Woche nicht mehr wahrgenommen werden.